Von DIRK DANNEMANN - Germany
Jürgen Börner und Dirk Dannemann
Man sieht sich!
Köln, Lohmar, … Speyer - spätestens jetzt hat sich ein weiterer Städtename in der Pfeifen-Republik etabliert. Und alle, die noch im Mai darüber geklagt haben, dass die Freunde des Tabak-Genusses von Event zu Event eine viel zu lange Durststrecke durchzustehen hätten, können sich jetzt freuen. Denn nach den von Volker Bier und Peter Heinrichs organisierten Kölner Pfeifen-Treffen (da rechne ich jetzt Lohmar geografisch einmal dazu) kommen nun auch die eher süddeutsch oder mitteldeutsch orientierten Bruyerefreunde gebührend auf ihre Kosten.
Rauchzeichen im Schatten des Speyerer Doms
Organisator: Bernd Schlosser
Nach Speyer ist vor Speyer – hat Bernd Schlosser bereits verkündet. Und somit hat der Organisator der „Rauchzeichen im Schatten des Speyerer Doms“ bereits alle offenen Fragen beantwortet. Im nächsten Jahr sieht man sich wieder. Tatsächlich hat man während und nach der Veranstaltung fast nur Stimmen gehört, die sich zufrieden bis begeistert zeigten von der Stimmung, vom Angebot und (von der anderen Seite der Ausstellungstische aus gesehen) von der Kauflust der Hobbyfreunde. Nur wenige waren es offenbar, die unverrichteter Dinge die sonnenbeschienene Stadt am Rhein wieder verließen. Andere, die Kunden, gingen mit vollen Taschen. Gemessen an der in der Presse herbeigeschriebenen angeblichen Konsumflaute hat man doch während und nach den „Rauchzeichen“ recht viele Stücke gesehen, die den Besitzer wechselten.
Rauchzeichen im Schatten des Speyerer Doms - 2012
Das Video Pipe-Show Speyer 2012 auf dem YouTube-Kanal von Dirk Dannemann
Nun kann man nicht behaupten, dass Geld in Speyer keine Rolle gespielt hätte. Das ist ein heikles Thema! Denn die Kundschaft schaut sehr wohl, wie sie ihr Budget verteilt. Das war oft zu hören: „ich habe eine Summe X, die ich mir für den Pfeifenkauf genehmigt habe“. Für viele hieß es deshalb, diese Summe X in eine möglichst reiche Beute umzusetzen. Da bleibt es nicht aus, dass Pfeifen jenseits der 250-Euro-Grenze zunächst einmal mit der vom eigenen Geldbeutel (oder der heimischen Regierung) gebotenen Zurückhaltung betrachtet wurden. Schade eigentlich, denn diese Stücke sind ihren Preis mit Sicherheit wert.
Jan-Harry Seiffert
Es ist deshalb wieder einmal Zeit, uns Hobbyfreunden selber vor Augen zu halten, wie sich diese Preise zusammensetzen: Ein gutes Stück Holz kostet rund 30 bis 50 Euro. Und nicht jeder Kantel wird am Ende zu einer ansehnlich gemaserten Schönheit. Manche dienen am Ende gar nur zum Beheizen der Werkstatt. Ohne solide Maschinen kommt der Pfeifenbauer nicht aus. Dann ist da das Verbrauchsmaterial, das gebraucht wird, damit aus dem rohen Klotz ein Schmuckstück wird. Sägeblätter, Bohrer, Schleifscheiben, Schleifbänder, Polierrollen, Beizen, Wachs und Öle. Und wir wollen nicht vergessen: Auch gutes Ebonit ist teuer, wenn es denn nach der Bearbeitung glänzend und pechschwarz daherkommen soll. Habe ich etwas vergessen? Energiekosten, gegebenenfalls Miete und, oh ja, die Arbeitszeit! Ich behaupte es nicht nur, ich weiß es: für eine gut gemachte Pfeife gehen Stunden ins Land, eben so viel für das perfekte Handcut-Mundstück. Und jetzt Hand aufs Herz: Welchen Stundenlohn hat ein Pfeifenmacher verdient? Die Antwort lasse ich offen, erinnere mich aber daran, was der Waschmaschinen-Monteur mir das letzte Mal allein für die Anfahrt berechnet hat. Grrr!
Carsten Ringling
So, und nun noch einmal die Frage: Was darf eine sauber gearbeitete Pfeife aus gutem Bruyere kosten? Eine Pfeife, die nicht von der Stange kommt, deren Biss genauso zum Genuss gehört wie die Verschachtelung des Mundstücks, vielleicht eine attraktive Applikation, ein sauberes Finish? Und die schließlich – so hat es der österreichische Pfeifenmacher David Wagner (baff?) einmal formuliert – ein Stück des Machers selbst in sich trägt. Das mag jeder Leser dieser Kolumne einmal für sich selbst in einer ruhigen Minute durchrechnen. Vielleicht gerade dann, wenn er zu einem Pfeifchen greift, das nicht einer italienischen oder französischen Kopierfräse entsprungen ist.
Steffen Müller
Ooops! Jetzt ist der Kolumnist doch ein klein wenig abgeschweift. Es geht ja um Speyer. Diese wunderbare Veranstaltung in einer ausgesprochen entspannten und familiären Atmosphäre, liebevoll organisiert, mit hochkarätigen Pfeifenbau-Altmeistern und vielversprechenden Newcomern. Gut, es hätten ein paar Gäste mehr sein dürfen. Aber auch ein Pfeifen-Event muss erst einmal wachsen und erwachsen werden. Aber Speyer ist auf dem besten Wege, sich von einem Treffen einiger Hobby-Enthusiasten zu einem Ernst zu nehmenden Event zu etablieren. Gut für uns Pfeifenraucher, die sich nicht nur auf Google+, Facebook oder Youtube treffen wollen. Ein Pfeifenkollege zum Anfassen (bitte nicht falsch verstehen) ist dem virtuellen Kollegen allemal vorzuziehen.
Murat Dölen und Jürgen "Bibi" Bischoff
Ja, und dann wollen wir nicht vergessen: das Wetter, der Dom, die herrliche Fußgängerzone, Sea-Life, Technik-Museum, der Rhein – wer da nicht für das kommende Jahr einen Besuch in Speyer einplant, der ist selber Schuld.
Man sieht sich,
Dirk Dannemann
weitere Impressionen...
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