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Peter Hedegaard
(1951 - 2007)
Peter Hedegaard, Jahrgang 1951, gehörte in eine Reihe von wirklich erstklassigen Freehandern wie etwa Poul Ilsted und Jens Tao Nielsen. Peter Hedegaard begann seine Pfeifenmacherlaufbahn bei W.O. Larsen, wo er zeitgleich mit Tonni Nielsen und Phil Vigen tätig war. Bis zuletzt fertigte er, neben anderen Pfeifenmachern, auch Pfeifen der "Straight Grain" - Serie von W.O. Larsen an.
Peter Hedegaard OP1
Im Jahre 1979 wagte er den Schritt in die Selbständigkeit, wobei er viele Jahre auf Seeland tätig war, offenbar in einer recht düsteren Umgebung und unter zum Teil emotional belastenden Umständen. Erst wenige Jahre vor seinem frühen Tod am 08.04.2007 ist er nach Jütland gezogen, wo er eine helle, freundliche Werkstatt betrieb.
Die Pfeifen von Hedegaard kann man grob zwei Linien zuordnen. Zum einen handelt es sich um eher dänisch-klassische Modelle, die als "Hedegaard" zu erkennen nicht immer einfach, aber möglich ist. Diese oft recht filigranen Pfeifen erfreuen sich in Skandinavien großer Beliebtheit. Oft wurden Pfeifen von Hedegaard deshalb auch als Preise bei skandinavischen Rauchwettbewerben ausgelobt.
Peter Hedegaard mit Poul Ilsted
Weitaus spannender sind seine "freien" Pfeifenformen, die sehr spezifisch sind und einen hohen Wiedererkennenswert besitzen. Hedegaard hat eine sehr typische Kopf-Holm-Relation kreiert, bei der der (oft kugel- oder trompetenförmige, manchmal bulldog-ähnliche) Kopf, trotz fließendem Übergang, vom Holm abgesetzt erscheint und häufig etwas schräg nach vorn ausgestellt ist. Oft haben seine Pfeifen eine gedrungene Konstitution und lassen sich sehr bequem im Mund halten und sind sehr alltagstauglich.
Peter Hedegaard mit Ulf Noltensmeier (S. Bang) und Peter Heeschen
Hedegaard verwendete verschiedene Ziermaterialien, allerdings recht zurückhaltend, Horn und Bambus sind selten, ab und an gibt es hölzerne Zierringe und Holmverlängerungen. Hedegaard fertigte sandgestrahlte und glatte Pfeifen sowie auch teilrustizierte Pfeifen an. Es gibt Pfeifen mit Normalbohrung und 9mm-Filterbohrung. Die Mundstücke sind aus Ebonit oder Kunstbernstein. Die Ebonitmundstücke zeichnen sich oft durch einen flachen, meist sehr breiten Biss (22 mm) aus, weshalb man eine Hedegaard problemlos längere Zeit im Munde halten kann. Allerdings verwendete Hedegaard ein Mundstückmaterial oder eine Herstellungsprozedur die im Ergebnis zu vergleichsweise raschem Anlaufen führte.
Peter Hedegaard mit Poul Ilsted
In Japan wurden Hedegaard-Pfeien seit 1981 über Tsuge angeboten. Kei Gotoh, der damals bei Tsuge tätig war erinnert sich, dass die japanischen Pfeifenmacher von Hedegaard und seinen Pfeifen sehr beeindruckt waren.
Peter Hedegaard OP 3
In jüngster Vergangenheit hat Hedegaard stilistisch experimentiert, wobei die Pfeifen teilweise an die inzwischen sehr beliebten, japanischen Vorbildern orientiert waren. Das war sicherlich ein unnötiges Experiment, da die originären Hedegaards sehr für sich sprachen
Die Pfeifen sind wie folgt (aufsteigend) gegraded: Sand, FP 1 - 3, OP 1- 3. Vereinzelt werden herausragende Stücke auch mit "B", "A" und "AA" gestempelt. Pfeifen, die für den skandinavischen "Binnenmarkt" gedacht sind, bleiben oft "ungegraded" . Die Pfeifen sind gestempelt mit: " PETER HEDEGAARD" und "HANDMADE IN DENMARK", das grading findet sich meist oberhalb des Stempels.
Peter Hedegaard verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit im April 2007.
Copyright © 2007 by TECON GmbH
mit freundlicher Unterstützung von Jörg Lehmann
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