Theorie und Praxis klaffen in den meisten Fällen weit auseinander.
Der alte Witz: "Wollen Sie mit dem Chef sprechen oder gleich mit jemandem der Bescheid weiß?" ist direkt aus dem Leben gegriffen. Ich habe anläßlich unserer Clubabende oder bei Treffen im Clubraum immer wieder gemerkt, dass es interessierten Pfeifenrauchern mehr bringt, die oft beschriebenen Stopftechniken vorgeführt zu bekommen. Was lag also näher, als Videos über diese Thematik zu produzieren und Thomas Schober hat auch diese technische Herausforderung angenommen und bravourös gemeistert.
Über meine Performance breite ich lieber den Mantel des Schweigens, aber irgendjemand musste in den Videos schließlich auftreten. Etwaige Unzulänglichkeiten sind ausschließlich mir anzulasten, Thomas hat den Regie- und Produzentenjob professionell gemacht. Von der Beleuchtung über den hochleistungsfähigen DV-Camcorder bis zum nagelneuen Schnittprogramm war alles nur vom Feinsten.
Wir haben für den Anfang zwei Videos über die Antigravitationsmethode und die Airpocketmethode gedreht, weil ich mit diesen Techniken die besten Erfolge erziele und Mixturetabake sowie Flakes abgedeckt sind. In diesen beiden Stopfarten ist eigentlich alles enthalten.
Die Antigravitations Methode
Es bedarf ein wenig Erfahrung, um abschätzen zu können, wieviel Tabak die jeweilige Pfeife bzw. ihre Tabakkammer fasst. Nach maximal 4-5 Versuchen hat man das aber im Griff. Man nimmt eine Drittelfüllung der Mixture und bringt sie in den Pfeifenkopf drehend ein - dabei hält man den Kopf mit der Öffnung nach unten.
Sie werden sehen, daß der Tabak nicht herausfällt. Dann nimmt man eine 2/3-Füllung und dreht sie genauso in den nach unten geneigten Pfeifenkopf. Sollten Sie mehr Tabak als nötig erwischt haben ist das auch kein Problem, dann lassen Sie den überschüssigen Tabak einfach wieder herausfallen. Der Zug der Pfeife sollte so sein, als ob Sie Cola mit einem Strohhalm trinken.
Die Airpocket Methode
Meine Lieblingsflaketechnik. Man nimmt die Flakescheiben wie gewohnt und knickt diese. Nur nimmt man soviel auf einmal, dass die Tabakkammer fast voll wird. Auch das ist Erfahrungssache und wird Ihnen nach wenigen Versuchen in Fleisch und Blut übergegangen sein. Sie müssen nur darauf achten, dass im unteren Teil der Rauchkammer eine kleine Luftblase bleibt. Sie werden erstaunt sein, wie fest Sie den Flake in die Pfeife drücken können - der Zug wird immer genau richtig sein, wenn der untere Teil freibleibt. Die wichtigste Erkenntnis aus meinen zahlreichen Stopfexperimenten: man kann ruhig fester stopfen, aber nur ein bis höchstens zwei Teilmengen Tabak. Die alte Schichtmethode scheint mir endgültig überholt zu sein.